Der Fraktion Freie Wähler und Unabhängige Bürger kommt die Kritik des Wartbergbad-Förderverein viel zu spät. „Eine Bürgerbefragung würde den vom Gemeinderat – mit Stimmen der Fraktion – gefassten Bäderbeschluss vom 28.01.2020 um über ein Jahr verzögern, so Fraktionsvorsitzende Michael Schwarz (Freie Wähler), „eine weitere Verzögerung können wir uns aufgrund der prekären Lage bei den Wasserflächen für unsere Vereine, Schulen und andere Schwimmbadnutzern nicht leisten.“
Die Fraktion hält am zügigen Ausbau am innerstädtischen Standort des Emma fest. „Nicht nur über 1.800 „Bäderdemonstranten“ sind auf die Straße gegangen, sondert in einer PZ Online Umfrage haben sich 82 % von rund 3.800 Personen für diesen innerstädtischen Standort entschieden“, ergänzt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bernd Zilly. Der renommierte Bädergutachter Altenburg kam 2012 bereits zur Erkenntnis, dass Emma-Jaeger-Bad in der damaligen Form als Sport- und Freizeitbad genau den Bedürfnissen einer Großstadt – wie Pforzheim – entspräche. Die Fraktion wird daher alles dransetzen, dass in modularer Bauweise ein neues Emma am alten innerstädtischen Standort entsteht.
Der Förderverein geht in seiner Kritik in keinster Weise auf die Standortvorteile des alten Emma ein: Belebung Innenstadt, Klima- und Umweltschutz, Urbanisierung, Zentralität durch gute ÖPNV-Anbindung. In der heutigen politischen Diskussion liegt der Schwerpunkt bei kurzen Wegen, um möglichst einen geringen CO2 Ausstoss zu generieren und die kritische Verkehrssituation in der Stadt zu entlasten. Ein Standort Wartberg verursacht enorme Folgekosten (jährlich ein sechsstelliger Betrag) sowie einen hohen CO2 Ausstoss durch die vielen notwendigen Schülerfahrten. Die zahlreichen Besucher fahren ausschließlich mit dem Auto dorthin. Dies führt bereits in den Sommermonaten zu einem Verkehrschaos.
Die Fraktion fordert, dass in diesen Prozess der Bäderstrategie das Schneckentempo beendet wird. Für 2023 hat die Fraktion in den Haushaltsberatungen die Sanierung der gesamten Technik des Wartbergfreibades von 1 Mio. Euro gefordert. Man hoffe hier, dass sich der Förderverein sowie die DLRG ebenfalls stark für diese nachhaltige Investition machen, damit der Betrieb des Wartbergfreibades langfristig gesichert ist. Abschließend ist die Fraktion der Auffassung, dass eine längere Verzögerung auch nicht im Sinne aller Mitglieder des Fördervereins und der DLRG ist.